Fahne des Sächsischen Infanterie-Regiments "Prinz Maximilian"
Als Stammes- und Feldzeichen sind Fahnen im Morgenland seit dem frühen Altertum bekannt. Auch im römischen Heer erfuhren sie zahlreiche Verwendung. Seit dem 11. und 12. Jahrhundert gab es in Italien und Deutschland sogar besondere Fahnenwagen, die so genannten Karraschen (Carroccio).
Fahne des 1. Garde-Regiment zu Fuß
Das spätere Mittelalter bezeichnet die Fahnen als Banner oder auch Paniere. Vor dem Ersten Weltkrieg trugen fast alle Truppengattungen im Reichsheer Fahnen (außer der Artillerie). Die Fahnen der Reiterei hießen Standarten.
Fahne des 2. Brandenburgischen Leib-Infanterie-Regiment Nr. 8 (mit Aufschrift "Colberg")
Ursprünglich dienten die Fahnen den Soldaten und Truppenteilen als Orientierungspunkt. Daher rührt auch der Name "Fähnlein" für eine bestimmte Anzahl von Kämpfern im 16. und 17. Jahrhundert.
Fahne der Infanterie Frankreichs
Aus dieser Bindung der Einheiten an ihre Fahne keimte auch deren Bedeutung als Symbol für militärische Ehre und Treue (daher leisten Soldaten auch den "Fahnen-Eid" und das unerlaubte Entfernen von der Truppe heißt "Fahnen-Flucht"). Die Fahne wurde quasi ein Heiligtum, welches kirchlich geweiht und an besonderer Stelle aufbewahrt wurde. Nicht nur den Militärangehörigen, sondern auch der Fahne an sich wurden die Ehrbezeugungen dargebracht.
Fahne der Infanterie Österreichs
Als Fahnenträger bevorzugte man nur ausgewählte Personen, die Fähnriche, meist Junker im Offiziersrang. Später gab man diese Aufgabe auch an verdiente Unteroffiziere oder Anwärter. Die Verteidigung der Fahne war stets militärische Pflicht. Die Eroberung einer feindlichen Fahne war eine Ruhmestat, der Verlust der eigenen Fahne war eine Schande.
Fahne der Infanterie Russlands
Die Namen der Soldaten oder Offiziere, die mit der Fahne in der Hand gefallen sind, wurden auf einem silbernen Ring an der Fahnenstange angebracht. Im Gefecht beschädigte Fahnen erhielten ebenfalls silberne Ringe, auf denen das Geschehnis vermerkt war.
Fahne der Infanterie Sachsens
Hohes Alter und Spuren bestandener Kampfeshandlungen galten seit jeher als besondere Zierde der Fahnen. Eroberte Fahnen und Standarten waren die schönsten Sieges-Trophäen und wurden selbst nach Friedensschluss nicht herausgegeben, sondern im Zeughaus oder in der Kirche ausgestellt.
Fahne eines Artillerie-Regiments (mit gekreuzten Kanonen)
Mit der Änderung der Kriegstechniken und speziell der Aufgabe der geschlossenen Schlachtenreihe verlor die Fahne als taktisches Feldzeichen an Bedeutung.